Die zahlreichen Besucher, gewöhnt an das hohe Niveau vorangegangener Konzerte
kamen mit großen Erwartungen an die musikalische Darbietung des Musikvereins
Aßmannshardt in die schöne Backsteinkirche. Sie wurden nicht enttäuscht: Dirigent Bernd
Biffar und seine 51 teilweise sehr jungen MusikerInnen präsentierten ein harmonisch
konzipiertes Programm, bei dem das Orchester seine Klangqualitäten auspielen konnte.
Nach einem fulminanten Auftakt mit dem „Majestic Prelude“ von Jacob de Haan, bei dem
das Trompetenregister mit rhythmisch diffizilen Fanfarenklängen glänzte, folgte eine
Bearbeitung des Chorals „Jesu bleibet meine Freude“. Das hohe Holz umspielte den
Choral mit einer schlichten Klangführung, die die berührende Klarheit des Werkes von J.S.
Bach unterstrich.
Leicht und transparent kam die Suite des französischen Barockkomponisten J.J. Mouret in
einer Bearbeitung von M. Rebehn daher. Bernd Biffar führte seine MusikerInnen stilsicher
durch die drei tänzerischen Sätze. Die Fantasie über den bekannten Kanon „Dona nobis
pacem“ von Thomas Doss wurde von einem sensibel gespielten Hornsolo eingeleitet, das
einen Vorgeschmack auf die Klangsinnlichkeit des Werkes gab. Die Vielfältigkeit der
Klangfarben, z.B. durch ein Englisch Horn und einen solistischen Zimbelschlag am Ende,
eröffnete den Zuhörern immer neue musikalische Perspektiven. „Patricks Rune“ von
Stephen Melillo war sicher eines der klanggewaltigsten Stücke des Konzertes. Rasante
Läufe durch alle Register wechselten sich mit lyrischen und energischen Teilen ab.
Souverän meisterten auch die jungen MusikerInnen diese schwierigen Passagen und
machten die Komposition zu einem Hörgenuss. Ursprünglich für Chor komponiert, schuf
Eric Whitacre von seinem Stück „Sleep“ selber ein Arrangement für Blasorchester. Das
Orchester verschmolz mit seinem Dirigenten und interpretierte das Stück nuancenreich
und eindrücklich. Mit „Choral Music“ aus der Feder von Jacob de Haan stand eine weitere
Fantasie über eine Choralmelodie auf dem Programm. Wieder zeigte das Orchester
wohltuend, dass ein klanggewaltiges Fortissimo nicht ohrenbetäubend sein muss und ein
Pianissimo nicht mit Intonationsschwankungen einhergehen muss. Das beeindruckte auch
im „Feierlichen Einzug“ von Richard Strauss, bei dem lange Töne lebendig wurden und
große Linienführungen die grandiose Musik zu einem homogenen Ganzen werden ließen.
Das begeisterte Publikum spendete reichlich anerkennenden Applaus und entließ die
Musiker nach zwei Zugaben.